Aquascaping – Die Natur im Aquarium (Bodengrund und Hardscape)

Moin!
Hier wird nach und nach ein Guide zum Thema Aquascaping entstehen. Beginnen werde ich mit dem Theman „Bodengrund und Hardscape beim Aquascaping“, um sozusagen das Becken von unten her aufzubauen.
Aquascape von Andi Hofstetter

Die Dekomaterialien, oder Hardscape beim Aquascaping

wie es im Englischen oder Neudeutsch genannt wird, spielt eine wichtige Rolle, bei der Strukturierung und der Optik eines Layouts.
Als Materialien können beispielsweise Moorkienwurzeln, Drachensteine, Lavasteine, Rotwurzeln etc. benutzt werden.
Diese Materialien können mit Moosen und oder Farnen bepflanzt werden. Werden Wurzeln mit Moosen oder Farnen bestückt, halte ich Angelschnur oder Nylonfaden für eine ideale Art, die Pflanzen zu fixieren. Ich habe mal ein Foto gemacht, wie es bei mir aussieht, wenn ich vorhabe Fissidens fontanus (in der Schüssel) und Microsorum „narrow“ mit Angelschnur auf einer Moorkienwurzel zu platzieren:

Steine bepflanzen

Wenn aber runde Steine mit Moos verschönert werden sollen, dann sind Haarnetze, die man im Drogeriemarkt bekommt, sehr hilfreich. Dabei legt man das Moos gleichmäßig verteilt auf den Stein und spannt dann das Netz drüber und verschließt das Netz mit einem Kabelbinder. Da das Haarnetz von Anfang an eh recht dünn und schwer zu sehen ist, dauert es oft nicht mehr als zwei Wochen, bis das Moos durch die Maschen gewachsen ist. Zur genaueren Anleitung, zum Steine mit Moos bepflanzen. Wie man auf interessante Weise ohne Hilfsmittel Moose, wie bspw. Fissidens fontanus auf Hardscape pflanzt, habe ich im Beitrag Fissidens und Riccardia ohne Hilfsmittel pflanzen genau erklärt!
Man kann aber auch die Steine oder Wurzeln unbepflanzt lassen, was auch sehr schön wirken kann! Das muss aber jeder selber entscheiden.

Anordnung der Steine und Wurzeln in Aquascapes

Die Platzierung der Steine und Wurzeln ist auch sehr wichtig! Wenn die Platzierung nicht überlegt gewähl wurde, wirkt das Hardscape schnell „einfach hingesetzt“ und passt nicht zur restlichen Einrichtung. Des weiteren sollte auch darauf geachtet werden, die Materialien nicht direkt in der Mitte zu platzieren, um im so genannten „Goldenem Schnitt“ zu bleiben (bei wikipedia gut erklärt, siehe link!).
Wenn man sich dafür entschieden hat, Hardscape zu verwenden, sollte man wissen, dass man höchstens zwei verschiedene Dekomaterialien wählen sollte, um die Gesamtoptik des Aquariums nicht zu wild wirken zu lassen.
Auch die Stellung bzw. Positionierung von Steinen zu einander ist eine Wissenschaft für sich. In japanischen Steingärten wird die Kunst der „Steinzusammenstellung“ seit Jahrhunderten ausgeübt und man kann sich einiges von den Meistern abschauen.
Beispielsweise sollten die Spitzen von Steinen nicht alle in eine Richtung zeigen, sondern eher in kleinen Grüppchen auf einander abgestimmt werden. Die Gruppenbildung der Steine ist auch ein nicht zu vergessener Aspekt, bei dem das Augenmerk darauf geachtet werden sollte, eine ungerade Zahl an Steinen im Becken zu haben, da das wohl, warum auch immer^^, für das menschliche Auge harmonischer wirkt. Also nicht zwei Steine sondern drei! Nicht vier sondern fünf Steine usw.
Ich hoffe, ich konnte Euch schonmal mit den Begebenheiten des Hardscapes vertraut machen:)

Bodengrund im Naturaquarium bzw. Aquascape

Nun werde ich auf den Bodengrund eines Naturaquariums eingehen.
Im Grunde sollte darauf geachtet werden, dass der Bodengrund nicht zu fein und nicht zu grob ist.
Wenn er zu fein ist, könnten Faulstellen, durch Lufteinschlüsse im Sand hervorgerufen, auftreten, was zum verfaulen der Pflanzenwurzeln führen kann. Wenn der Boden allerdings zu grob ist, dann wird das Einpflanzen von feinen Pflanzen wie beispielsweise Heminathus callitrichoides „cuba“ sehr schwierig, da immer wieder die feinen Triebe zur Wasseroberfläche treiben würden.
Um Pflanzen, die ein saures Millieu in Wurzelnähe bevorzugen ein Optimum bieten zu können, kann man Böden wie z.B. Ada Aqua Soil verwenden, die auch dem Wasser die Härte in der Anfangsphase sehr stark entzieht, was auch wiederrum sehr gut für das Wachstum von Pflanzen für den „Weichwasserbereich“ ist. Auch wenn in beispielsweise dem Aqua soil von Ada eine ganze Reihe von Spurenelementen enthalten ist, verwenden viele Aquarianer unter den verschiedenen Bodengründen einen Nährboden. Dieser versorgt die Pflanzen, die die Nährstoffe über die Wurzeln aufnehmen mit den notwendigen Stoffen. Man kann dazu im Grunde alle Bodengründe aller Hersteller nehmen(Dennerle, Jbl, Ada, Tropica etc.), denn alle haben ihre Berechtigung. Man kann um das nach einigen Monaten ausgelaugte Nährstoffangebot im Boden „wiederzubeleben“ nachträglich Düngetabletten in die Nähe der Wurzeln der „Wurzelzehrer“ setzen.
Um den Boden auch optisch ansprechend herzurichten, kann man zwei verschiedene Arten an Böden einbringen. Wie man am besten eine Teilung der verschiedenen Kiessorten händelt, seht ihr auf dem rechtssehendem Foto:

Mit dieser Technik kann man auch schöne Straßen mit hellem Sand durch dunklen Kies arrangieren.
So, das war der erste Teil meines Berichts zum Aquascaping! Ich hoffe ich habe nichts vergessen, er war hilfreich, und verständlich;) (sonst fragt nach!)
In dem nächsten Beitrag zum Thema Aquascaping, geht es zum die benötigte Technik. Hier geht’s zum Beitrag!
MfG Timo

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Timo
Timo

Timo, ausgebildeter Mediengestalter ist schon seit Jahren dem Aquascaping- und Garnelenfieber verfallen und lässt Euch von Post zu Post gerne daran teilhaben!

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4 Kommentare

  1. Erstmal vielen Dank!Ich bin zwar schon länger Aquarianer aber platzbedingt werde ich demnächst auf einen Nanoqube wechseln. Deine Einführung hat mir schon jetzt sehr weiter geholfen. Dein Text war sehr schön strukturiert und informativ. Da kann ich nur sagen Danke ;)

  2. Der Artikel ist wunderbar strukturiert und liest sich sehr gut. Was mir fehlt sind die Erklärungen von Fachbegriffen für den bodengrund. Nicht die Marke sondern die Art der Körnung und dann der Aufbau von unten nach oben

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